„Ziel der adjuvanten Therapie ist die Heilung der HER2-positiven Patientin“, betonte Prof. Andreas Schneeweiss, Heidelberg, auf einer Veranstaltung von Roche Pharma. Eine zusätzliche adjuvante Therapie mit Pertuzumab kann die Chancen auf Heilung erhöhen.
Dies belegen unter anderem Daten der Phase-3-Studie APHINITY. Eingeschlossen waren 4805 therapienaive Patientinnen mit frühem HER2+-Mammakarzinom. Ein Jahr lang wurden sie zusätzlich zu einer standardmäßigen Chemotherapie mit Herceptin plus Pertuzumab oder Herceptin plus Plazebo behandelt. Gegenüber dem Kontrollarm reduzierte die zusätzliche Therapie mit Pertuzumab das Rezidivrisiko der Patientinnen signifikant um 19% (Follow-up-Dauer 45,5 Monate). Das invasive krankheitsfreie Überleben nach drei Jahren lag unter Pertuzumab bei 94,1% gegenüber 93,2%. Nodal-positive und Hormonrezeptor-negative Patientinnen profitierten besonders von der zusätzlichen Pertuzumab-Gabe (Reduktion des Progressionsrisikos um 23 bzw. 24%).
Bei Brustkrebspatientinnen mit metastasierter HER2-positiver Erkrankung ist die Erstlinientherapie mit Pertuzumab plus Herceptin bereits Standard und wird von der AGO mit höchstem Empfehlungsgrad bewertet. Die Grundlage dafür sind unter anderem die Daten der Phase-3-Studie CLEOPATRA. Die Hinzunahme von Pertuzumab zu Herceptin plus Docetaxel führte in der Studie zu einem Überlebensvorteil von 15,7 Monaten.
Für die Zweit- und Drittlinientherapie des HER2+-Mammakarzinoms empfiehlt die AGO Trastuzumab Emtansin. In klinischen Studien verlängerte die Therapie das Überleben der Patientinnen im Vergleich zur Therapie mit Capecitabin und Lapatinib signifikant um fünf bis sechs Monate.OH