Neben dem Erreichen einer zufriedenstellenden glykämischen Kontrolle gilt es bei der Therapie des Typ-1-Diabetes akute Komplikationen wie Hypoglykämien und Diabetische Ketoazidosen zu vermeiden. Aktuelle Daten zeigen für Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml ein geringeres Risiko für schwere Hypoglykämien sowie Hyperglykämien mit Ketosen.
Die Gegenüberstellung von Insulin glargin 300 E/ml und Insulin glargin 100 E/ml bei insulinbehandelten Kindern und Jugendlichen (6-17 Jahre) mit Typ-1-Diabetes (EDITION JUNIOR) zeigte nach sechs Monaten eine vergleichbare Reduktion des HbA1c sowie ähnliche Sicherheitsprofile unter beiden Optionen. Unter Insulin glargin 300 E/ml wurde jedoch eine nummerisch niedrigere Inzidenz an Hyperglykämien mit Ketose sowie nummerisch weniger schwere Hypoglykämien im Vergleich zu Insulin 100 E/ml beobachtet.
Eine aktuelle Metanalyse, die alle EDITION-Studien bei Menschen mit Typ-1-Diabetes einschloss (n=1.255), bestätigte die vergleichbar effektive HbA1c-Senkung unter Insulin glargin 300 E/ml und Insulin glargin 100 E/ml nach sechs Monaten. Schwere hypoglykämische Ereignisse waren unter Insulin glargin 300 E/ml aber signifikant seltener (p=0,038). In der Metanalyse waren unter Insulin glargin 300 E/ml außerdem weniger diabetische Ketoazidosen zu verzeichnen als unter Insulin glargin 100 E/ml.
Primärer Endpunkt der Real-World-Studie OneCARE, war die mit einem Gerät zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) ermittelte Time-in-Range (TIR) bei Menschen mit Typ-1-Diabetes. Für 14 aufeinander folgende Tagen nach einer Umstellung auf Insulin glargin 300 E/ml oder Insulin degludec 100 E/ml ergab sich eine vergleichbare durchschnittliche TIR im gesamten Tagesverlauf für beide Gruppen. Nachts verbrachten Patienten unter Insulin glargin 300 E/ml mehr Zeit im Glukosezielbereich als Patienten unter Insulin degludec. MW