Lipodystrophie-Syndrom

Praxis-Depesche 13/2003

Wenigstens die Definition des Krankheitsbildes hat man nun im Griff

Bei HIV-Patienten unter antiretroviraler Medikation treten Veränderungen des Fettstoffwechsels und die Umlagerung von Körperfettdepots auf. Eine internationale Arbeitsgruppe legte nun eine genaue Definition dieses Lipodystrophie-Syndroms vor.

In 32 HIV-Zentren wurden insgesamt 1081 HIV-infizierte Patienten untersucht. 417 Patienten wiesen mindestens ein Merkmal der Lipodystrophie auf, 317 Patienten wurden als Kontrollgruppe ohne Symptome definiert; mit den verbleibenden Patienten wurde in einer Fall-Kontroll-Studie ein Diagnosemodell der Lipodystrophie erarbeitet. Als charakteristische Körperparameter erwiesen sich das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang, die spezifische Verteilung des Fettgewebes zwischen Oberkörper und Extremitäten und auch innerhalb und außerhalb des Bauchraums. Klinische und metabolische Messwerte waren weniger konsistent. Äußerliche Merkmale wie Lipoatrophie, Umlagerung von Fettgewebe und Lipomatose hingegen waren nur bei 10% der diagnostizierten Fälle der Lipodystrophie deutlich sichtbar. Die Definition des Lipodystrophie-Syndroms sollte nun die Diagnose, das Verständnis der Pathogenese und auch Prävention und Therapie dieser Störung erleichtern. (MF)

Quelle: Carr, A: An objective case definition of lipodystrophy in HIV-infected adults: a case-control study, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 361 (2003), Seiten: 726-734

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