Kardiales Lymphom

Praxis-Depesche 8/2012

Wenn das Herz in die Irre führt

Ein 54-jähriger Patient, bisher immer gesund, kam in eine Londoner Klinik wegen Dyspnoe und Synkopen. Das EKG zeigte anterolateral invertierte T-Wellen und das Troponin I im Serum war erhöht. Man ging von einem akuten Koronarsyndrom aus. Das Echokardiogramm ergab eine konzentrische linksventrikuläre Hypertrophie mit inferioposteriorer Hypokinese und leichter systolischer Dysfunktion. Der rechte Ventrikel war etwas dilatiert. Man behandelte medikamentös. Am nächsten Tag kam der Patient aber erneut.

Nun machte man ein Herz-MRI und fand diffuse Gewebemassen in allen Herzkammern und um die Koronarien herum. Das erweckte Verdacht auf einen intrakardialen Tumor. Man schloss eine perkutane Biopsie des rechten Ventrikels an. Die Histologie ergab ein diffuses B-Zell-Lymphom. Eine extrakardiale Ausdehnung des Prozesses wurde mittels CT und Knochenmarksbiopsie ausgeschlossen.

Man behandelte mit mehreren Chemotherapie-Zyklen. Im ersten kam es zweimal zu Kammerflimmern, das mit externer De­fibrillierung beendet wurde. Der Patient bekam dann einen tragbaren externen De­fibrillator. Die Therapiewirkung wurde mittels Kardio-MRI wiederholt kontrolliert. Nach Rückbildung des Lymphoms setzte man einen ICD ein. Das Lymphom blieb weiterhin in Remission.

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