Praxis-Depesche 11/2010

Wenn der Darm auf das Herz schlägt

Bei einem 41-jährigen Mann mit blutiger Diarrhö und Bauchkrämpfen war eine Colitis ulcerosa diagnostiziert worden. Man verordnete Mesalazin, Azathio­prin, Prednisolon, Butylscopolamin und Metamizol, schließlich auch noch Infliximab. Neun Tage später bestanden rektale Dauerblutungen, Tachykardie, Fieber und Entzündungszeichen. Über dem Herzen hörte man ein diastolisches Geräusch. Abdomen-Sono und -CT zeigten eine fulminante Pankolitis. Das transöso­phageale Herzecho ergab einen großen Abszess an der Aortenklappe, Aorteninsuffizienz und verminderte LV-Funktion.

Man stoppte die immunsuppressiven Medikamente und gab Antibiotika. Die Aortenklappe wurde durch ein Homograft ersetzt. Sechs Tage später kam es zu Kammerflimmern. Die Wiederbelebung war erfolgreich, aber die neue Klappe war undicht. Man setzte eine neue ein. Drei Tage später stand das Herz wieder still, diesmal aufgrund eines kompletten AV-Blocks. Man implantierte einen Schrittmacher. Einen Monat später war die Kolitis wieder aufgeflammt. Nach Proktokolektomie erholte sich der Patient.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x