Das Leiden kann schon früh beginnen

Praxis-Depesche 12/2008

Wenn der Patient mit chronischer Pankreatitis leben muss ...

Anhand der Kasuistik eines 21-Jährigen, der mit seinen Pankreatitis-Attacken seit zehn Jahren außergewöhnlich gut zurecht kommt, erläutern Harvard-Experten die Probleme und Möglichkeiten bei Diagnostik und multidisziplinärer Therapie.

Die häufigste Manifestation besteht in chronischem oder rezidivierendem Bauchschmerz, der oft epigastisch verspürt wird, aber auch im rechten oder linken oberen Quadranten. Er kann in den Rücken ausstrahlen; oft findet sich zudem Übelkeit. Für die Diagnose sind ausführliche Anamnese, Laborwerte und vor allem sorgfältig ausgewählte bildgebende Verfahren entscheidend (in vielen Fällen wird ohne großen Nutzen immer wieder untersucht). Erhöhte Amylase und Lipase können bei akuter Pankreatitis den Weg weisen, bei chronischer finden sich normale bis dreifach überhöhte Werte. Zeichen, anhand derer sich jeweils die Diagnose stellen lässt sind 1. pathognomonische Verkalkungen beim Röntgen, 2. charakteristisches Pankreatogramm bei ERCP oder MRCP mit perlschnurartigem Ductus oder Steinen im Ductus, 3. im endoskopischen Ultraschall Gangveränderungen inklusive echoreiche Wände, Steine und Dilatationen oder Parenchymveränderungen (echoreiche Foci und Bänder, Verkalkungen, zu chronischer Pankreatitis passende Läppchenstruktur), 4. abnormaler Sekretin-Test, 5. Histologie.

Vielfältige Ursachen

Zu den strukturellen Ursachen der chronischen oder rezidivierenden Pankreatitis zählen Gang-Obstruktion durch Steine, Strikturen, (peri-) ampulläre mechanische oder funktionelle Stenosen (z. B. Sphincter-Oddi-Dysfunktion) oder Tumoren, u. a. Adeno- oder intraduktales papillär-muzinöses CA.

Die nicht strukturellen Ursachen umfassen u. a. Stoffwechselstörungen (z. B. Hyperkalzämie, Hypertriglyzeridämie), Infektionen und Toxine (z. B. Alkohol), Medikamente und Gen-Mutationen. Dafür, dass die rezidivierende akute Pankreatitis zur chronischen werden kann, sprechen Verläufe bei einem Teil der Betroffenen, besonders bei Vererbung und Hypertriglyzeridämie. Bei akuter Pankreatitis ohne Ursache (30% der Fälle) erleiden 3 bis 27% der Betroffenen wiederholte Episoden. Hier spielen Mikrolithiasis und „Gallen-Sludge“ eine Rolle (Cholezystektomie hilft), nicht aber bei chronischer Pankreatitis.

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