Autoimmunkrankheiten

Praxis-Depesche 11/2006

Wenn die Selbsterkennung versagt

Mehr als 80 Erkrankungen, die zumindest teilweise auf einer fehlerhaften Immun antwort beruhen, werden zu den Autoimmunkrankheiten gerechnet. Trotz einer Flut von Befunden und komplexen Einsichten ist das Phänomen ungeklärt, dass das Immunsystem manchmal „selbst“ als „fremd“ verkennt und attackiert.

Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde ein Gruppe von Krankheiten mit un durchsichtiger Ätiologie als Kollageno sen bezeichnet (chronische Polyarthritis, sys temischer Lupus erythematodes = SLE, Pan ar teriitis nodosa, Skle ro der mie, Der mato myo si tis, rheumatisches Fieber, Sharp-Syndrom). Nachdem beim SLE Zellen mit pha gozytiertem Kernma te rial (LE-Zellen) und anti nukle äre Antikörper entdeckt worden waren, reifte die Erkenntnis, dass nicht das Bin degewebe defekt ist, sondern ein Angriff des Körpers gegen eigene Zellen statt findet.

Bei der Polyarthritis (heute rheu matoide Arthritis) kennt man „Rheuma faktoren“; das sind gegen Im mun globuli ne gerichtete Immunglo bu line, mögli cherweise ein (untauglicher ) Versuch des Körpers, die Autoaggression zu stoppen. Heute kennt man eine große Zahl von Autoimmunitäts-Markern.

Neben den obigen Krankheiten werden heute u. a. multiple Sklerose, Psoriasis, Sjögren-Syndrom und viele andere Lei den dazu gerechnet. Die Art des Immun angriffs ist sehr variabel. Meist resultieren Destruktion und Funktionsausfall (Insu linmangel bei Typ-1-Diabetes, Thyroxin mangel bei Hashimoto-Thyreoiditis). Es gibt aber auch den Fall stimulierender Antikörper (TSH-Rezeptor-Antikörper bei Basedow mit dem Resultat einer Hyper thy reo se).

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