Dazu untersuchte man 6049 Frauen im Alter von durchschnittlich 78,5 Jahren auf Art und Häufigkeit einer Inkontinenz hin und beobachtete sie anschließend etwa drei Jahre lang. Alle vier Monate wurde nach Stürzen und Frakturen gefragt. Während der Beobachtungsdauer waren 55% der Frauen gestürzt, 8,5% hatten sich dabei Frakturen zugezogen. 1493 Frauen (24,6%) litten an wöchentlicher oder häufigerer Drang-Inkontinenz, 1137 (19%) an ebenso häufiger Stress-Inkontinenz und 708 (12%) an beidem. Die Multivarianzanalyse machte eine wöchentliche oder häufigere Drang-Inkontinenz als unabhängigen Risikofaktor für Stürze und Frakturen aus; bei Stress-Inkontinenz war dies nicht der Fall.
Drang-Inkontinenz
Praxis-Depesche 6/2001
Wenn es eilt, sind Stürze vorprogrammiert
Viele ältere Menschen, vor allem Frauen, leiden an Drang-Inkontinenz. Wenn es dann schnell gehen muss, ist die Gefahr von Stürzen groß und damit auch das Risiko für Knochenbrüche. Die Zusammenhänge zwischen Inkontinenz und Fallneigung wurden jetzt analysiert.
Quelle: Brown, JS: Urinary incontinence: does it increase risk for falls and fractures?, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN GERIATRICS SOCIETY, Ausgabe 48 (2000), Seiten: 721-725