Eine 71-jährige Frau mit auffälliger Hyperpigmentierung der Haut am Oberkörper und Hypertrichose im Gesicht gab an, ihre jetzt wieder dunklen Haare seien vor Jahren bereits grau gewesen. Man diagnostizierte eine PCT (Uroporphyrine und Koproporphyrin im Urin sowie Serumferritin deutlich erhöht). Durch Chloroquin-Therapie besserten sich die biochemischen Veränderungen, die sklerodermoiden jedoch nicht. Das Haar blieb dunkel. Eine 69-Jährige mit zunehmender Pigmentierung von Brust, Gesicht und Unterbauch zeigte ebenfalls ein Dunklerwerden der zuvor bereits ergrauten Haare. Auch ihre Serumferritin- und Porphyrin-Werte waren erhöht. Die Genotypisierung zeigte eine Konstellation, die zur Akkumulation von Eisen in der Leber führt. Sie erhielt eine Chelationstherapie. Die Haare blieben dunkel. Die Mechanismen dieser Repigmentierung sind nicht geklärt. Vermutlich werden Melanozyten der Haarwurzel dazu aktiviert, Haarschaft-Melanozyten zu bilden. Möglicherweise ließe sich das therapeutisch nutzen, um das Ergrauen der Haare zu verhindern oder rückgängig zu machen. (EH)
Porphyria cutanea tarda
Praxis-Depesche 20/2002
Wenn graue Haare wieder dunkel werden
Eine Repigmentierung bereits ergrauter Haare ist selten, wird aber im Zusammenhang mit Krankheiten, Medikamenten etc. immer wieder einmal beschrieben. Auch bei Porphyria cutanea tarda (PCT) können graue Haare wieder dunkel werden.
Quelle: Shaffrali, FCG: Hair darkening in porphyria cutanea tarda, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF DERMATOLOGY, Ausgabe 146 (2002), Seiten: 325-329