Adipositas-Risiko & Rauchen

Praxis-Depesche 1-2/2018

Wenn junge Erwachsene zunehmen ...

Fettleibigkeit ist weltweit eine Herausforderung. Adipositas gilt als Risikofaktor für chronische Erkrankungen wie kardiometabolische Störung, bestimmte Krebsarten wie postmenopausalen Brustkrebs, kolorektales Karzinom und insgesamt frühzeitiger Mortalität. Die Fragestellung dieser Studie war, wie sich eine Gewichtszunahme während des frühen Erwachsenenalters bis zum mittleren Alter (18 bis 55 Jahre) auf die Entwicklung metabolischer Erkrankungen auswirkt.

In zwei sehr großen Kohortenstudien wurden in den USA im Gesundheitssektor Beschäftigte untersucht. Insgesamt 92 837 Frauen und 25 303 Männer wurden analysiert. Verglichen wurden Teilnehmer, die ihr Gewicht gehalten hatten (± 2,5 kg) mit denen, die moderat zugenommen hatten (<10 kg). Diese mäßige Gewichtszunahme war bei beiden Geschlechtern verbunden mit einer signifikanten Erhöhung des Risikos für Typ-2-Diabetes, kardiovaskulärer Erkrankung und mit Fettleibigkeit zusammenhängendem Krebs. Die Autoren bemerken, dass viele frühere Studien keinen Einfluss der Gewichtszunahme auf die Mortalität erkennen ließen oder berichteten im Gegenteil ein höheres Risiko für die Sterblichkeit bei Gewichtsverlust. Überraschend fand sich aber in dieser Studie eine erhöhte Mortalität bei Frauen mit Gewichtszunahme in der Untergruppe, die nie geraucht hatten. Das Risiko verschärfte sich noch deutlich bei den Frauen in der Gruppe mit mehr als 20 kg Gewichtsplus. Auch bei Männern in dieser Kategorie zeigte sich der Effekt. Als Erklärung bieten die Autoren an, dass die Gewichtsabnahme durch Rauchen dieses Ergebnis bedingen könnte und erst die gesonderte Betrachtung der Nichtraucher den Einfluss des Gewichts offenbart. VW

Quelle:

Zheng Y et al.: Associations of weight gain from early to middle adulthood with major outcomes later in life. JAMA 2017; 318(3): 255-69

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