Diabetes-assoziierter Stress

Praxis-Depesche 4/2019

Wenn Krankheit krank macht

Mit einer Diabeteserkrankung zu leben, verlangt viel Selbstdisziplin und ein gutes Selbstmanagement. Der dauerhafte krankheitsbezogene Stress vieler Betroffener bleibt oft nicht ohne Folgen.

Um den Diabetes- assoziierten Stress (diabetes- related distress = DRD) Betroffener in Zahlen fassen zu können, wurden 525 Typ-2-Diabetiker mit diversen Fragebögen zur Lebensqualität befragt. Der Fragebogen „Problembereiche in der Diabetesbehandlung“ (PAID) fragt Patienten nach ihren negativen Gefühlen zur Erkrankung. Ein PAID- Score ≥ 40 wurde mit einem hohen DRD gleichgesetzt.
Durchschnittlich wurde ein PAID-Score von 26,90 ± 20,23 erreicht. Fast 30 % der Patienten wiesen einen PAID- Score ≥ 40 auf. Am meisten sorgten sich Patienten mit hohem DRD über ihre Zukunft und die Aussicht auf schwere Langzeitfolgen der Erkrankung (71,2 % der Befragten). Im „ European Quality Of Life - 5 Dimensions“ (EQ-5D) Fragebogen, welcher die Lebensqualität krankheitsunabhängig abfragt, erzielten Patienten mit einem hohen DRD meist einen niedrigen EQ-5D-Score. Schmerzen und Unwohlsein waren die am häufigsten genannten Probleme. Risikofaktoren für einen hohen DRD waren ein Alter von ≤ 50 Jahren (OR 4,58) sowie ein HbA1c ≥ 9 % (OR 1,72). SB
Quelle:

Lim SM et al.: Risk factors and quality of life of patients with high diabetes-related distress ... Qual Life Res 2019; 28(2): 491-501

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