Präventionsnutzen unklar

Praxis-Depesche 9/2014

Wenn Männer schwache Knochen haben

Die meisten Daten zur Frakturprävention bei Osteoporose stammen aus Studien mit Frauen. Aber auch Männer können eine Osteoporose bekommen. Was man bei ihnen tun sollte, ist umstritten.

 

KOMMENTAR

Die Frage, welche Männer eine prophylaktische Medikation gegen Osteoporose erhalten sollten, bleibt weiter offen. Ein guter Anfang wäre es, diejenigen zu behandeln, die bereits eine Fraktur dieser Art erlitten haben.

Compston J: Osteoporosis in men: who should we treat? Protective treatment for men with previous fragility fractures would be a good start. Ebd. 9

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24994810

In den USA sind knapp 30% der Patienten, die im Alter über 50 eine Fraktur erleiden, Männer. Man weiß aber nicht, welche Männer Medikamente bekommen sollten, um Osteoporose-bedingte Frakturen zu verhindern.
Bei Frauen definiert man gemäß WHO eine Osteoporose, wenn man bei der BMD-Bestimmung am Schenkelhals einen T-Score von -2,5 oder weniger misst. Für Männer wurde von der National Osteoporosis Foundation (NOF) vorgeschlagen, diesen Grenzwert auf die gesamte Hüfte und LWS anzuwenden.
Bei Männern erhöht eine prophylaktische Medikation die BMD; ob aber Frakturen verhindert werden, wurde nicht eindeutig bewiesen. Die BMD gibt auch keinen eindeutigen Hinweis auf das Frakturrisiko. Vielfach wird dafür plädiert, das absolute Frakturrisiko mit Hilfe des FRAX-Algorithmus abzuschätzen.
In den USA wurde im Rahmen der MrOS-Studie anhand von 5880 Männern über 65 untersucht, wie man die Knochen medikationsbedürftiger Männer am besten beurteilt. Es zeigte sich, dass die WHO-Definition der Osteoporose, die auf 2% des Kollektivs zutraf, am besten die frakturgefährdeten Männer erfasste (besser als FRAX). Eine Medikation bei Männern über diese Gruppe hinaus ist von fraglichem Nutzen, so die Autoren. WE

 

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