Metabolisches Syndrom

Praxis-Depesche 5/2017

Wer profitiert von Metformin?

Patienten mit metabolischem Syndrom entwickeln mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Diabetes. Metformin kann der Progression entgegenwirken, doch profitieren nicht alle Patienten gleichermaßen.

Den Effekt von Metformin untersuchten Forscher im Rahmen eines prospektiven randomisiert kontrollierten Diabetespräventionsprogramms. Eingeschlossen waren 3081 übergewichtige Patienten mit einem eingeschränkten Glucosestoffwechsel. Die Teilnehmer wurden entweder auf 2× tgl. 850 mg Metformin oder Plazebo gesetzt oder nahmen ausschließlich an einem Lebensstil- Coaching mit 16 Lektionen zu Ernährung und Sport teil. Die Nachbeobachtung betrug 2,8 Jahre.
Lediglich bei den Patienten mit dem höchsten Risiko (oberstes Quartil) konnte Metformin gegenüber Plazebo das Dreijahresrisiko für Diabetes um rund 20% verringern (38,2 vs. 59,6%, number needed to treat, NNT 4,6). Bei Patienten mit weniger stark ausgeprägtem Progressionsrisiko war für Metformin kein signifikanter Präventionseffekt feststellbar. Stärker als Metformin wirkte die Umstellung des Lebensstils. Diese reduzierte in allen Risikogruppen die Raten der Diabetesentstehung signifikant (absolute Risikoreduktion um 5% im untersten Risikoquartil bis hin zu 28,3% im obersten Quartil gegenüber Plazebo; NNT 3,5). OH
Quelle:

Stover L et al.: Which patients with metabolic syndrome benefit most from metformin? J Fam Pract 2016; 65(11): 832-4

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