Querschnittsstudie untersuchte, ob Hörverlust und verminderte körperliche Aktivität miteinander assoziiert sind. Dafür wurden Patientendaten der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) ausgewertet. Die Teilnehmer waren zwischen 60 und 69 Jahre alt, ihre Hörleistung war vollständig dokumentiert, genauso wie körperliche Aktivität und Komorbiditäten.
Die Hörleistung (PTA, Wellenlänge 0,5 bis 4 kHz) wurde anhand des leistungsfähigeren Ohres eingestuft: Als normal galt ein Hörverlust von unter 25 dB, als leicht ein Verlust von 25 bis unter 40 dB, als moderat ein Verlust von 40 dB oder mehr.
Von den 291 Teilnehmern waren 47,8 % männlich, 16,5 % hatten milden, 7,6 % moderaten oder stärkeren Hörverlust. Das Tages-Bewegungs-Profil zwischen den drei Gruppen unterschied sich nicht stark: morgens stärkste Aktivität, bis etwa 16 Uhr moderat abnehmend, anschließend stärker abnehmend. Nach der Adjustierung auf Alter, Geschlecht, Bildung, Ethnizität und Komorbiditäten aber war der Hörverlust signifikant assoziiert mit einer täglich um 5,53 Minuten geringeren Zeit unter mittlerer bis starker körperlicher Belastung (95%-KI -10,15 bis -0,90 Minuten), mit einer täglich um 28,55 Minuten geringeren Zeit unter leichter körperlicher Aktivität (95%-KI -53,07 bis -4,02 Minuten) und mit einer täglich um 34,07 Minuten längeren Zeit bei sitzender Tätigkeit (95%-KI 8,32 bis 59,82 Minuten). Diese Ergebnisse lassen eine Assoziation zwischen körperlicher Aktivität und Hörverlust vermuten. Ob sich die körperliche Aktivität verbessert, wenn der Hörverlust ausgeglichen wird, müssen zukünftige Studien zeigen. MR