Herangezogen wurden 294 Fälle einer sichtbaren Verletzung von Heimbewohnern; ihnen wurden Bewohner ohne solche Verletzungen als Kontrollen gegenüber gestellt. Es kamen Frakturen, Verrenkungen, Hämatome, Lazerationen und Hautrötungen vor. Die Zwischenfälle fanden häufig in den Privatzimmern der Bewohner statt. Im Vergleich zu den Kontrollen waren die Opfer eher kognitiv eingeschränkt, unruhig, waren verbal beleidigend und zeigten ein sozial nicht adäquates Verhalten, aßen z. B. von fremden Tellern. Vor Gewalttätigkeiten relativ "geschützt" waren dagegen stark hilfsbedürftige bzw. in ihren Alltagsaktivitäten von anderen praktisch abhängige Personen. Die Gefahr für einen Gewaltzwischenfall war für Männer höher als für Frauen und für Personen in Alzheimer-Abteilungen dreimal so hoch wie bei Bewohnern anderer Abteilungen.
Gewalt unter Pflegeheimbewohnern
Praxis-Depesche 23/2004
Wer wird zum Opfer und wodurch?
Wie lassen sich aggressive Handlungen unter älteren Pflegeheimbewohnern vermeiden? In einer Fall-Kontroll-Studie wurde nach typischen Merkmalen der Opfer von Gewalttätigkeiten gesucht.
Quelle: Shinoda-Tagawa, T: Resident-to-resident violent incidents in nursing homes., Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 291 (2004), Seiten: 591-598