Ein sich entwickelnder Typ-2-Diabetes (T2D) nach der Geburt ist oft unterdiagnostiziert. Richtlinien (wie z. B. ein jährliches Follow-up) für GDM-Patientinnen existieren zwar, in der Praxis scheint die Nachbeobachtung jedoch schwieriger. Eine australische Arbeitsgruppe versuchte nun herauszufinden, woran es mangelt. Über ein Jahr lang wurden die Strukturen an fünf verschiedenen medizinischen Zentren mit einer Einwohnerzahl von drei Mio. Menschen durchgeführt. 75.000 Geburten fanden in dieser Region statt, 16,1 % der Mütter hatten einen GDM. Beobachtet wurden nicht nur klinische Faktoren, sondern auch Interaktionen des medizinischen Personals. Im Schnitt erhielt nur eine von zehn Frauen einen Termin zur Diabetesprävention. Frauen, die am Qualitätsmanagement- Programm der Studie teilnahmen, wurden besser überwacht als Nicht-Teilnehmerinnen. Für das Follow-up war aber auch entscheidend, dass das medizinische Personal über einen längeren Zeitraum dieselben Patientinnen behandelte und bestimmte Überwachungsstrategien verfolgte. Neben technischen Maßnahmen wie einem Remindersystem, spielte auch ein gewisser Teamgeist der Versorger: innen eine wichtige Rolle. GL
Gestationsdiabetes
Praxis-Depesche 7-8/2022
Werden die Folgen zu wenig überwacht?
Die Anzahl an Frauen mit Gestationsdiabetes (GDM) steigt rasant an. Ein beunruhigender Trend, denn Frauen mit GDM haben gegenüber stoffwechselgesunden ein zehnfach höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken – und das binnen weniger Jahre.
Quelle: O‘Reilly SL et al.: Implementing primary care diabetes prevention for women with previous gestational diabetes ... Fam Pract 2022; Epub Apr 12; doi: 10.1093/fampra/cmac022
ICD-Codes:
O24.4