Hautgesundheit beim Neugeborenen

Hautgesundheit beim Neugeborenen

Praxis-Depesche 4/2022

Wichtig ist, womit man wickelt

Bei jedem vierten Neugeborenen kommt es innerhalb des ersten Lebensmonats zu Ausschlägen und Entzündungen im Windelbereich. Dabei ließen sich viele dieser Hautirritationen durch die richtigen Wickelprodukte vermeiden.
Zur Prophylaxe einer Windeldermatitis raten Pädiater und Neonatologen zu superabsorbierenden Windeln, die häufig gewechselt werden sollten. Wie sich Erytheme beim Neugeborenen möglichst vermeiden lassen, untersuchten Forschende anhand von zwei „Wickelregimen“: 80 Säuglinge (Alter acht Tage bis acht Wochen) wurden mit Einwegwindeln gewickelt, deren Innenmaterial mit Emollienzien beschichtet war und atmungsaktive Öffnungen enthielt. Gereinigt wurde ausschließlich mit Feuchttüchern mit saurem pH und hoher Pufferkapazität (Regime A). Regime B umfasste Windeln ohne die beschriebenen Eigenschaften sowie Feuchttücher mit eingeschränkter Pufferkapazität. Alle Säuglinge erhielten jeweils für zwei Wochen Regime A sowie für zwei Wochen Regime B. Regime A war mit einem signifikant niedrigeren pH-Wert der Haut vor und nach der Reinigung verbunden sowie einem geringeren Risiko für perianale Hautreizungen. Während unter Regime A bei 6 % der Säuglinge Erytheme auftraten, waren es unter Regime B mit 17 % fast dreimal soviele. Auch ging die Zahl der schweren Erytheme bei einem Wechsel von Schema B auf A um 50 % zurück.
Zahlreiche fäkale Enzyme, die Hautirritationen im Windelbereich fördern, sind bei neutralem oder leicht alkalischem pH-Wert maximal aktiv, haben aber eine eingeschränkte Aktivität bei saurem pH. Die unterstützende Pflege mit Feuchtigkeitscremes sowie die Aufrechterhaltung eines sauren pH-Werts – etwa durch entsprechende Reinigungstücher – können deshalb dazu beitragen, Hautirritationen zu verhindern. RG
Quelle: Gustin J et al.: Improving newborn skin health: Effects of .... Pediatr Dermatol 2021; 38(4): 768-74
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