Multimodales LDL-Management

Praxis-Depesche 9/2020

Wichtiges Ziel: Die Kontrolle wiedergewinnen

Eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsansätzen stellt den Weg zum Erfolg beim Management von Hochrisikopatienten dar, so das Fazit eines Symposiums.
Beim Symposium zur Lipidsenkung bei Risikopatienten während des ESC sprach Prof. Luis Masana, Sant Juan, Spanien, über Neuerungen in den Richtlinien zu lipidsenkenden Therapien. Er verwies darauf, dass diese dem CVD-Risikolevel des Patienten angepasst werden sollten, und bei Patienten mit einem hohen und sehr hohen kardiovaskulären Risiko hochintensive lipidsenkende Therapieansätze genutzt und der Einsatz von allen zur Verfügung stehenden Medikamenten in Erwägung gezogen werden sollte. Eine genaue Planung der Therapie sowie eine individuell angepasste Behandlungsstrategie sei dabei ausschlaggebend für den Erfolg. Prof. Pasquale Perrone-Filardi, Neapel, Italien, verwies darauf, dass gerade bei einem Großteil der Hochrisikopatienten die Lipidkontrolle nicht optimal läuft. Noch immer bestehte eine starke Kluft zwischen den nach den Richtlinien empfohlenen niedrigen Werten für LDL und dem in der Praxis erreichten Wert. Ein weiteres Problem sei die Nichteinhaltung von Therapien sowie auch die therapeutische Trägheit.
Prof. Kausik Ray, London, Großbritannien, stellte verschiedene lipidsenkende Medikamente vor wie Statine; Ezetimib, einen PCSK(Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin) 9-Antikörper; Inclisiran, eine small interfering (si)RNA, welche das für die Synthese von PCSK9 zuständige Gen in der Leber abschaltet; und Bempedoinsäure, einen ATP-Citrate-Lyasehemmer. Er präsentierte Daten die zeigten, dass Inclisin-Injektionen zu einer Senkung von LDL-C um etwas mehr als 50 % im Vergleich zu Placebo führte, während die Kombination von Bempedoinsäure, Statinen und Ezetimib zu einer Reduktion des LDL-C-Spiegels von bis zu 65 % führte. GH
Quelle: Virtuelles Symposium ESC 2020, 31.08.2020: Add on to take back control: Combining lipid lowering therapies for the management of high risk patients 

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