Keimzelltumoren der Testes

Praxis-Depesche 15/2006

Wie aggressiv muss die Therapie sein?

Bei Keimzelltumoren des Hodens sind die Heilungschancen meist gut. In den letzten Jahren kam es zu beachtlichem Erkenntnisgewinn bei Pathogenese und Therapie. Da vor allem junge Männer erkranken, sind Spätfolgen zu berücksichtigen.

Man glaubt, dass testikuläre Keimzell tumoren (TGCTs) aus Zellen der Keimzelllinie entstehen, die in ihrer Reifung gehemmt werden. Sie verändern sich bei ihrer Wanderung oder wenn sie in den Gonaden angekommen sind. Jeder TGCT ist zunächst eine „unklassifizierte intratubuläre Keimzellneoplasie“ (Carcinoma in situ), die um die Pubertät oder danach zum Seminom oder nichtseminomatösen Tumor wird.

Die Häufigkeit hat sich in den vergangenen 40 Jahren verdoppelt. Als Risikofaktoren gelten Anomalien wie Krypt orchismus, Atrophie, Leis ten hernie und Infertilität. Besonders hoch ist das Risiko bei Klinefelter- (mediastinale Lokalisation) oder Down-Syndrom so wie XY-Dysgenese. Auch sonst dürfte die Genetik eine Rolle spielen.TGCTs sind immer aneuploid, die Vorläufer oft polyploid. Ein Zuwachs am Chromosomenarm 12p dürfte wichtig für den Übergang ins invasive Stadium sein.

Histologisch unterscheidet man reine Seminome, nichtseminomatöse Tumoren (z. B. Embryonal-CA, Chorion-CA, der aggressivste Typ, und Teratome) sowie kombinierte Keimzelltumoren (unter nicht seminomatös eingeordnet). Seminome machen mehr als die Hälfte aus. Relativ spezifische und sensible Tumormarker helfen bei der Diagnose und Therapiekontrolle; Alphafetoprotein (AFP) wird von reinen Seminomen nicht produziert, HCG von beiden Subtypen. Alle Typen sind sehr Platin-empfindlich.

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