Biochemie trifft auf Klinik
Praxis-Depesche 2/2015
Wie man die Milchsäure im Blut zügelt
Milchsäure (Acidum lacticum) und ihr Salz (Laktat) stellen essenzielle Metaboliten in unserem Stoffwechsel dar. Bei einem Überschuss (Laktatazidose oder – korrekter – Laktazidose) gerät die Biochemie aus den Fugen; die Mortalität kann um den Faktor 3 steigen. Daher ist es von vitaler Bedeutung, bei betroffenen Patienten einer Übersäuerung gegenzusteuern.
ZIELE DER INTERVENTION BEI LAKTAZIDOSE
mittlerer arterieller Blutdruck 65 - 70 mmHg
Herzfrequenz < 100/min
Zentralvenendruck 8 - 12 mmHg
Pulmonalkapillardruck unter Beatmung 12 - 15 mmHg
Harnausscheidung > 0,5 ml/kg/h
Hämoglobin > 7 g/dl
arterielle O2-Sätttigung > 92%
zentralvenöse O2-Sätttigung > 70%
arterieller pH-Wert > 7,2
Der PaCO2 muss zum Bikarbonat-Wert passen, bei Beatmung stellt man hyperkapnische Werte ein
Laktat im Blut (arteriell oder venös) < 1 - 2 mmol/l
Beurteilung der Mikrozirkulation (z. B. Nah-Infrarot-Spektroskopie) Verbesserung
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.