BWL meets medicine

Praxis-Depesche 4/2020

Wie profitabel sind Pharmafirmen?

Seit langem grassiert die politische Diskussion, ob und wie unser Gesundheitswesen finanzierbar ist, bleibt oder wird – je nach Lesart. Eine zentrale Rolle dabei spielen die Arzneimittelpreise. Jetzt untersuchte man systematisch eine diesbezügliche Frage: Wie profitabel sind eigentlich Pharmafirmen im Vergleich zu anderen Wirtschaftsunternehmen?
Es wurden die ökonomischen Ergebnisse der Jahre 2000 bis 2018 von 35 großen pharmazeutischen Herstellern mit denen der 357 Firmen des S&P-500-Index verglichen. Kumuliert wiesen die eingeschlossenen Pharmafirmen einen Umsatz von 11,5 Billionen US$ aus, ein Brutto-Ergebnis von 8,6 Billionen US$, ein EBITDA von 3,7 Billionen und ein Nettogewinn von 1,9 Billionen US$ aus. Bei den S&P Firmen lagen die entsprechenden Werte bei 130,5 Billionen, 42,1 Billionen, 22,8 Billionen und 9,4 Billionen US$.
Die Profitabilität lag bei den Pharmafirmen im Median signifikant über der der S&P-Firmen, nämlich bei 76,5 versus 37,4 % Bruttogewinn-Marge und 29,4 versus 19 % EBITDA-Marge. Die Unterschiede waren allerdings weniger groß, wenn man nur pharmazeutische Hersteller betrachtete, die auch finanzielle Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auswiesen. CB
Quelle: Ledley FD et al.: Profifitability of large pharmaceutical companies compared with other large public companies. JAMA 2020; 323: 834-43

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