Eine subklinische Hypothyreose wurde angenommen, wenn entweder Schilddrüsenhormone substituiert wurden oder das basale TSH erhöht war. Die Diagnose wurde bei rund einem Viertel der Teilnehmer gestellt. Frauen waren häufiger betroffen als Männer. Die TSH-Erhöhung war zumeist moderat und lag zwischen 4,6 und 10 µU/ml bei normalem freiem T4. Bei einem TSH > 10 µU/ml (selten) wurden erhöhte Serumspiegel des Lipoprotein (a) gemessen - ein Risiko für KHK. Allerdings hat Hormonsubstitution erfahrungsgemäß kaum einen Einfluss auf diesen Parameter. Zwischen Teilnehmern mit und ohne TSH-Erhöhung wurde kein Unterschied der kognitiven und affektiven Funktionen oder hinsichtlich der Häufigkeit von Müdigkeit, Obstipation oder Gewichtszunahme festgestellt. Insgesamt hat die latente Hypothyreose offenbar nicht so deutliche Folgen wie oft unterstellt.
Latente Hypothyreose
Praxis-Depesche 2/2000
Wie relevant ist das Gesundheitsrisiko?
Bei der latenten Hypothyreose kompensiert der Körper mit erhöhtem TSH bei normalen freien T4-Werten im Serum die Schilddrüsenunterfunktion ohne klinische Zeichen der Hypothyreose. Ob eine subklinische Hypothyreose dennoch mit anderen Veränderungen einhergeht und Einfluss auf kognitive oder emotionale Funktionen und somit auf die Lebensqualität hat, untersuchte eine amerikanische Querschnittstudie mit 883 Teilnehmern.
Quelle: Lindeman, RD: Subclinical hypothroidism in a biethnic, urban community, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN GERIATRICS SOCIETY, Ausgabe 47 (1999), Seiten: 703-709