Praxis-Depesche 4/2013

Wieviel abnehmen, damit man weniger Medikamente braucht?

Die Folgen des Typ-2-Diabetes werden durch Adipositas verschärft, die Mortalität steigt. Am Nutzen einer Gewichtsabnahme gibt es keinen Zweifel.

Gewichtsabnahme adipöser Menschen vermindert die Insulinresistenz und das Risiko, dass sich ein Diabetes entwickelt. Wenn ein solcher bereits vorliegt, verbessert Abspecken die Blutzuckereinstellung. Im Idealfall sollte damit zu erreichen sein, dass der Patient mit weniger Antidiabetika auskommt.

Inwieweit sich diese Erwartung im wirklichen Leben bestätigt, sollte mit Hilfe einer retrospektiven Kohortenstudie geprüft werden, in die die Daten von 50 übergewichtigen oder adipösen Diabetikern eingingen. Alle nahmen mindestens ein Antidiabetikum (Metformin, Sulfonylharnstoffe, Insulin, Sitagliptin). Man verfolgte sie für im Mittel 30,2 Monate. Sie nahmen im Schnitt um 10,8 kg ab. 44% konnten in der Folge auf ihre Diabetes-Medikation verzichten. Schon bei einer Gewichtsabnahme um 5,6% waren Dosisreduzierungen möglich. Pro 5% Gewichtsabnahme ergaben sich Dosisreduzierungen um 39% für Sulfonylharnstoffe, um 42% für Insulin und um 49% für Antidiabetika irgendwelcher Art.

In der Untergruppe der Patienten mit morbider Adipositas erreichte keiner mit Gewichtsabnahme den Punkt, an dem er ein Antidiabetikum absetzen konnte. Bei ihnen wäre wohl eine besonders starke Gewichtsreduktion für dieses Ziel nötig gewesen.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x