An Daten von über 150 000 gesunden Erwachsenen zwischen 59 und 82 Jahren schätzte man ab, inwiefern das Ersetzen von Sitz- durch Bewegungseinheiten das Mortalitätsrisiko beeinflussen kann. Mittels Fragebogen erfasste man, wieviele Stunden pro Tag die Teilnehmer im vergangenen Jahr sitzend verbracht hatten. Auch gaben sie an, wieviel Zeit sie wöchentlich für 16 verschiedene Aktivitäten aufgewandt hatten.
In der Nachbeobachtungszeit von 6,8±1,0 Jahren starben 7218 Männer und 4983 Frauen. Frauen verbrachten täglich insgesamt mehr Zeit in Bewegung (2,70 vs. 2,34 h). Verglichen mit den männlichen Teilnehmern investierten sie mehr Zeit in Alltagsaktivitäten, trieben aber weniger Sport. Im Schnitt füllten Männer und Frauen 7,3±3,4 bzw. 7,5±3,5 h pro Tag mit sitzenden Tätigkeiten aus. Je länger herumgesessen wurde, desto höher fiel das allgemeine und kardiovaskuläre Mortalitätsrisiko aus (Risikoerhöhung bei ≥12 vs. <5 h pro Tag: 20 bis 40% bzw. 40 bis 55%). Erwachsene, die sich weniger als zwei Stunden täglich bewegten, konnten ihr Risiko bereits senken, wenn sie eine Stunde Sitzen durch eine Alltagsaktivität ersetzten.
Besonders in höherem Alter verbringen Menschen heutzutage bis zu zehn Stunden täglich im Sitzen. Sportmuffel können aber schon mit einer Stunde mehr Haushalts- oder Gartenarbeit ihre Gesundheit verbessern. OH