Mammographie-Screening nach Augmentationsplastik

Praxis-Depesche 7/2004

Wird die Frühdiagnose von Karzinomen erschwert?

Dass durch eine Brustvergrößerung das Krebsrisiko nicht erhöht wird, gilt inzwischen als gesichert. Denkbar wäre aber eine durch die Implantate eingeschränkte Aussagefähigkeit der Mammographie und damit eine Verzögerung der Brustkrebs-Diagnose.

In einer prospektiven Kohortenstudie wurden die Mammographie-Ergebnisse von 137 Brustkrebs-Patientinnen mit Brustimplantaten, von 685 Brustkrebs-Patientinnen ohne Implantate, von 10 533 gesunden Frauen mit Implantaten und 974 915 ohne Brustvergrößerung verglichen. Bei asymptomatischen Frauen mit Brustimplantaten wies die Mammographie eine geringere Sensitivität auf (45% vs. 66,8%). Die Spezifität war dagegen bei Frauen mit Brustvergrößerung eher etwas höher. Wiesen die Frauen bereits Symptome auf, wurden Sensitivität und Spezifität der Mammographie durch die Implantate etwas vermindert, der Unterschied war aber nicht signifikant. Die etwas verminderte Aussagefähigkeit der Mammographie durch die Implantate hatte keinen signifikanten Einfluss auf Stadium, Lage, Malignitätsgrad oder Rezeptorstatus des Mammakarzinoms zum Zeitpunkt der Diagnosestellung. (MW)

Quelle: Miglioretti, DL: Effect of breast augmentation on the accuracy of mammography and cancer characteristics, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 291 (2004), Seiten: 442-449

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