Mythos oder Realität des moderaten Alkoholkonsums?
Wird die Mortalität gesenkt?
Immer wieder wird berichtet, dass ein moderater Alkoholkonsum gesundheitsfördernd wirkt und die Lebenserwartung verlängert. Ein Wissenschaftler-Team ging der Frage nach, ob sich für eine verringerte Mortalität bei geringen Trinkmengen belastbare Daten finden, oder ob es sich vielleicht doch um einen Mythos handelt.
KOMMENTAR
Ist der angenommene Vorteil eines geringen Alkoholkonsums für die Lebenserwartung mit dieser Studie „verdampft”, fragt ein Kommentator. Es scheint so. Tatsächlich dürften die meisten positiven Aussagen für eine derartigen Zusammenhang auf inadäquaten Referenzgruppen und einer unzureichenden Adjustierung auf verschiedene beitragende Faktoren zurückzuführen sein, so die Autoren. Falls überhaupt, dürften lediglich Frauen über 65 einen nennenswerten Vorteil für ihre Lebenserwartung haben – allerdings nur gegenüber strikt Abstinenten.
Knott CS et al.: All cause mortality and the case for age specific alcohol consumption guidelines: pooled analyses of up to 10 population based cohorts. BMJ 2015; 350: h384 [Epub ahead of print 5. Feb 2015; doi: 10.1136/bmj.h384133]