Randomisierte Studie bei Hausärzten

Praxis-Depesche 9/2013

Wirken Antidepressiva alleine nicht, hilft zusätzliche KVT weiter

Zu diesem Fazit pro kognitive Verhaltenstherapie kommt eine 16-köpfige Autorengruppe. An der Studie arbeiteten an drei britischen Universitäten und zwei Zentren u. a. sechs Professoren mit, darunter Spezialisten für Allgemeinmedizin, Psychiatrie oder Psychologie, und die Teams von 73 Hausarztpraxen.

Es gibt Prognosen, nach denen die Depression bis 2030 in Ländern mit hohem Einkommen die führende Ursache von Behinderung bzw. Arbeitsunfähigkeit sein wird, in den anderen Staaten übertroffen nur von HIV/AIDS und perinatalen Erkrankungen. Auf Pharmakotherapie, die oft als erstes eingesetzt wird, spricht nur ein Drittel der Patienten voll an; eine mindes­­tens 50%ige Reduktion der Symptome bleibt nach zwölf bis 14 Wochen bei der Hälfte aus.

Eine allgemeingültige Definition von therapieresistenter Depression fehlt. In dieser Arbeit wählte man dafür ausbleibende Response nach mindes­tens sechs Wochen Behandlung in adäquater Dosierung. Einen Standardansatz für die weitere Betreuung gibt es nicht. Zu den Optionen zählen Dosiserhöhung, Medikamentenwechsel, Augmentierung mit einer anderen Substanz oder mit Psychotherapie. Belege für Effektivität sind kaum vorhanden.

Potenzielle Studienteilnehmer fanden sich in Computerdaten aus Praxen; zudem konnten GPs (general practitioners, auch family doctors genannt) Patienten direkt zu den Forschern schicken. Betroffene mussten ihre Mittel mindestens sechs Wochen lang eingenommen haben und einen Score von mindes­tens 14 auf dem Beck-Depressions-Inventar (BDI-II) sowie eine depressive Episode nach ICD-10 aufweisen. Die GPs wurden u. a. gebeten, Schwangere, Personen mit bipolaren und psychotischen Störungen oder Alkohol- und Substanzmissbrauch auszuschließen, ebenso solche mit KVT in den letzten drei Jahren und diejenigen, die zur Zeit andere Psychotherapieformen erhielten, inkl. psychologische Beratung („counselling“).

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