COPD / Asthma

Praxis-Depesche 15/2004

Wirksam inhalieren auch mit schlechter Lungenfunktion

COPD und Asthma bronchiale werden überwiegend mit inhalativen Medikamenten behandelt. Ein neuer Soft-Haler setzt mit rein mechanischen Mitteln eine Aerosolwolke so langsam frei, dass auch Patienten mit schlechter Lungenfunktion noch wirksam inhalieren können.

Die Deposition des Wirkstoffs aus einem Aerosol in den tiefen Atemwegen hängt von den Eigenschaften des Aerosols, v. a. der Partikelgröße, von der Technik des Geräts und vom Patienten ab. Herkömmliche Dosieraerosole erreichen nur eine Deposition von etwa 10%. Wegen der Kürze des Sprühstoßes erfordern sie eine exakte Koordination von Atemzug und Auslösen des Geräts und sind deshalb sehr fehlerträchtig. Die Heftigkeit des Sprühstoßes bewirkt, dass sich ein großer Teil bereits an der Rachenhinterwand niederschlägt. Ein Spacer kann die Deposition etwas verbessern, doch sind diese Zusatzteile wenig beliebt. Pulverinhalatoren werden durch den Atemzug ausgelöst, sodass das Problem der Koordination entfällt. Sie erfordern aber eine Mindest-Atemflussstärke für Auslösung und Desagglomeration des Pulvers. Der hohe Inspirationsfluss führt zur starken Beschleunigung der Teilchen; diese landen deshalb großteils im Oropharynx. Mit Pulverinhalatoren erreicht man eine Deposition von 15 bis 30%. Unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile existierender Systeme wurde ein Düsenvernebler zur Feuchtinhalation, der Soft-Inhaler, entwickelt, der eine Deposition von fast 40% erzielt. Dies ermöglicht eine langsame Aerosolgeschwindigkeit. Die Dauer der Aerosolbildung von mehr als 1 sec deckt einen großen Teil der langsamen Einatmung ab. Die Aerosolbildung ist unabhängig von der Einatmung und 70% der Teilchen sind bei hoher Homogenität weniger als 5,8 µm groß. Das Gerät, das bisher mit Fenoterol / Ipratropium zur Verfügung steht, eignet sich auch für ältere Patienten mit sehr schlechter Lungenfunktion und für besondere Situationen wie Statuts asthmaticus oder Tracheotomie-Patienten, für die sonst ein Druckluftvernebler eingesetzt werden muss. (AB)

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