Gemäß den aktuellen Leitlinien haben Integrase- Strangtransfer-Inhibitor (INSTI)- basierte Regime in der Initialtherapie HIVInfizierter eindeutig die Nase vorn, wie Dr. Katja Römer, Köln, auf einer Veranstaltung von Gilead Sciences hervorhob. Dazu zählt auch das Regime Bictegravir/ Emtricitabin/Tenofoviralafenamid (BIC/ FTC/TAF), zu dem kürzlich Fünfjahresdaten der Phase-III-Studien 1489 und 1490 veröffentlicht wurden. Darin eingeschlossen waren insgesamt 1.274 ARTnaive Patient:innen, die entweder das Single-Tablet-Regime (STR) BIC/FTC/TAF oder ein anderes Regime erhielten. Nach insgesamt 240 Wochen wurde in beiden Studien bei den durchgehend mit BIC/ FTC/TAF Behandelten eine Suppressionsrate ≥ 98 % (Viruslast < 50 HIV-1-RNA Kopien/ ml) erreicht. Das virologische Ergebnis war dabei unabhängig von Alter, Geschlecht, Baseline-Viruslast und Baseline- CD4-Zellzahl. Therapieabbrüche aufgrund von Resistenzbildung wurden über den gesamten Beobachtungszeitraum nicht registriert.
Auch in der Langzeitverträglichkeit punktete BIC/FTC/TAF: Das Regime führte zu keinen signifikanten Veränderungen der metabolischen, ossären oder renalen Biomarker, und nur 0,8 % brachen die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab.
Besonders interessant ist: In den beiden Studien wurden auch unterrepräsentierte Personengruppen (Frauen, Ältere, sowohl Menschen afrikanischer und afroamerikanischer Herkunft, Hepatitis-B-Koinfizierte sowie Personen mit hoher Komorbiditätslast) abgebildet – es kann also ein breites Patientenklientel von BIC/FTC/ TAF nachweislich profitieren. Zudem sind Wechselwirkungen mit Komedikationen bei diesem Regime vergleichsweise selten und im Praxisalltag gut handhabbar, betonte Römer. OB