ACC 2017 – Fokus KHK – Teil 3

Praxis-Depesche 9/2017

Wirkt eine Stammzelltherapie bei KHK?

Manche KHK-Patienten werden trotz optimaler medikamentöser Therapie bezüglich ihrer Angina pectoris nicht beschwerdefrei. In solchen Fällen könnte eine Stammzelltherapie einen Ausweg bieten. Aber dazu gab es bislang nur Studien mit kleinen Fallzahlen, was deren Aussagekraft begrenzt. Daher wurde nun eine umfangreiche Meta-Analyse der verfügbaren Daten durchgeführt. Und die Ergebnisse sehen gar nicht so schlecht aus.

kontrollierte Studien eingeschlossen. Über alle Studien hinweg reduzierte die Stammzelltherapie die CCS-Klasse der Angina pectoris um 1,01 (Canadian Cardiovascular Society angina class). Auch die Anzahl der Angina-Episoden nahm ab (um 9,20 im Schnitt). Auch auf die klinischen Parameter linksventrikuläre Ejektionsfraktion und die Belastungskapazität wirkten die Stammzellen positiv (+3,4 bzw. +0,29). Nicht zuletzt wurde auch der härteste aller Endpunkte, die Gesamtmortalität, positiv beeinflusst: Mit Stammzelltherapie war das Risiko zu versterben 66% geringer. Interessant allerdings war, dass von den insgesamt sechs Studien, die Angaben zur Mortalität machten, nur in einer eine signifikante Mortalitätsreduktion nachgewiesen werden konnte. Warf man die Daten aller Studien hingegen zusammen, ergab sich eine deutlich signifikante Reduktion – so wie man es beim Aufsetzen von Meta-Analysen eben erhofft. Da allerdings davon auszugehen ist, dass die Methodik der Stammzelltherapien in den einzelnen Studien durchaus unterschiedlich war, kann eben zu jeder einzelnen Methode keine Aussage getroffen werden ... und trotz dieser Meta-Analyse bedarf es weiterer, konfirmatorischer Studien mit mehr Patienten und besserer Standardisierung. CB

Quelle:

Shahreyar M et al.: An updated comprehensive meta- analysis of randomized trials evaluating the efficacy of stem cell therapy for refractory angina. ACC-Presentation 1178M-03, Washington, DC

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