Bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Herzerkrankung ist die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) die am häufigsten verwendete Metrik zur Quantifizierung der ventrikulären Funktion. Dennoch wurde die Beziehung zwischen klinisch beurteiltem LVEF und Überleben noch nie gut in einer großen klinischen Praxispopulation definiert.
Eine niedrige LVEF signalisiert bekanntlich ein erhöhtes Sterberisiko. Doch auch eine hohe LVEF von ≥70 % ist neuen Studiendaten zufolge prognostisch ebenso ungünstig. Im Allgemeinen haben Patienten mit einem LVEF von 60 bis 65 % das niedrigste Mortalitätsrisiko, unabhängig von Alter, Geschlecht oder anderen relevanten Störfaktoren.
Ein Datensatz mit 45.531 Echokardiogrammen und 35.976 Patienten aus Neuseeland wurde verwendet. Die Analyse ergab, dass die Beziehung zwischen Überleben und LVEF, die durch Echokardiographie in der klinischen Routinepraxis ermittelt wurde, U-förmig ist. So war die Mortalitätsrate bei den 13.563 Patienten mit LVEFWerten von ≥70 % ähnlich hoch wie bei den 10.595 Patienten mit LVEF-Werten von 35 bis 40 %.
Aufgrund der oben beschriebenen inhärenten Einschränkungen zogen die Autoren die Möglichkeit in Betracht, dass es in Zukunft einen vierten Herzinsuffizienz-Phänotyp geben wird, nämlich Herzinsuffizienz mit supra-normaler LVEF (HFsnEF). DM