Metabolisches Syndrom

Praxis-Depesche 6/2018

Yoga verbessert das Adipokinprofil

Kennzeichnend für das metabolische Syndrom sind ungünstige Stoffwechselverschiebungen, eng verknüpft mit zentraler Adipositas, Insulinresistenz und Hypertonie. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Missregulation der Adipokine. Yoga bringt das Adipokinprofil aber wieder ins Gleichgewicht.

Forscher aus Hongkong untersuchten die Körpermaße und Blutwerte von 97 Männern und Frauen im Alter von 57,6±9,1 Jahren, die ein metabolisches Syndrom (MetS) und hochnormale Blutdruckwerte (≥130 mmHG syst. oder ≥85 mmHg diast.) aufwiesen. Ein MetS wurde festgestellt, wenn zusätzlich zwei der folgenden Stoffwechselkritierien erfüllt waren: zentrale Adipositas, erhöhte Nüchternglucose, erhöhte Triglyzeridspiegel und/oder niedriges HDL-Cholesterin.
52 Teilnehmer praktizierten ein Jahr lang drei Yoga-Einheiten pro Woche. Jede 60-minütige Einheit setzte sich aus zehn min. Aufwären, 40 min. Hatha-Yoga-Übungen (Asanas) und 10 min. Entspannung und Atemübungen zusammen. Die übrigen 45 Teilnehmer erhielten keine Intervention. Bei der anschließenden Untersuchung hatten die Yoga-Übenden doppelt so viel an Taillenumfang verloren wie die Kontrollgruppe (Reduktion um 4 vs. 2%). Auch die Adipokinspiegel änderten sich durch das Yoga-Training signifikant: Das anti-inflammatorische Adiponectin war um 20,1% angestiegen, während es in der Kontrollgruppe um 15,5% gesunken war. Die proinflammatorischen Adipokine Leptin, PAI-1 und Chemerin hatten in der Yoga-Gruppe um 26,5 bzw. 6,5 bzw. 14,3% abgenommen, in der Kontrollgruppe dagegen um jeweils 9%, 13,5% bzw. 21% zugenommen.
Ähnliche Studien konnten eine gewichtsreduzierende und blutdrucksenkende Wirkung von Yoga-Training feststellen. OH
Quelle:

Supriya R et al.: Yoga training modulates adipokines ... Scan J Med Sci Sports 2018; 28: 1130-8

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