Obwohl Hinweise vorliegen, dass die prä- und postnatale Exposition gegenüber bestimmten Metallen die Entwicklung des Nervensystems beeinträchtigt und das Risiko für eine spätere Schizophrenie erhöht, konnten die Langzeiteffekte bislang noch nicht entschlüsselt werden. Dies versuchte jetzt ein internationales Forscherteam erstmals anhand ungewöhnlicher Biomarker, den Metallkonzentrationen in der Zahnmatrix, herauszufinden.
Die Wissenschaftler prüften in dieser Proof-of-concept-Studie, ob und inwieweit eine Exposition mit notwendigen oder neurotoxischen Metallen während der kritischen Phasen der ZNS-Entwicklung in der Zahnsubstanz nachweisbar ist, und ob sie mit der Diagnose einer Schizophrenie/Psychose im Erwachsenenalter in Zusammenhang steht. Dazu wurden die während der Kindheit natürlich ausgefallenen Milchzähne von neun seit durchschnittlich 3,8 Jahren erkrankten Schizophrenie-Patienten und fünf gesunden Kontrollpersonen auf die Einlagerungen von Blei, Mangan, Cadmium, Kupfer, Magnesium und Zink analysiert.
Die Forscher fanden in den Milchzähnen der Patienten eine höhere Bleiexposition in der frühen Lebensphase als bei den gesunden Kontrollpersonen. Dagegen ergab sich für Kupfer und Mangan bei den Patienten gegenüber den Gesunden eine niedrigere Exposition. Der größte Unterschied zwischen den beiden Gruppen bezüglich der Kupfer- und Mangan-Exposition bestand sechs Monate postnatal.
Positiv(!) mit dem IQ korrelierte in diesem kleinen Kollektiv die Magnesiumexposition: Sie war um den Geburtstermin herum am stärksten und nahm im Zeitraum danach ab. Weshalb, bleibt unklar. GS