Statt von einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung sollte man besser von chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen sprechen. Patienten ohne persistierende Ventilationsobstruktion, aber mit COPD-Symptomen oder Emphysem, fallen nach dem Schema in die Kategorie der „Prä-COPD“. Eine manifeste COPD wird je nach Ätiologie klassifiziert in:
- COPDg (genetisch): z. B. a1-Antitrypsin-Defizienz, Patienten meist jünger, häufig Emphysem in den unteren Lungenlappen
- COPDc (Zigarettenrauchen): variables zentrilobuläres Emphysem, Beteiligung der kleinen und großen Atemwege, abnormale Entzündungsreaktion
- COPDb (Rauchgasexposition durch Biomasseverbrennung): vor allem Frauen in Entwicklungsländern, seltener mit Emphysem, aber stärkere Atemwegsbeteiligung
- COPDi (infektionsbedingt): häufig mit Bronchiektasie
- COPDa (überlappend mit Asthma)
- COPDd (entwicklungsbedingt): durch genetische oder Umweltfaktoren in utero, in der Kindheit oder Jugend
- COPDu (unbekannte Ursache)
Diese Klassifizierung soll es Ärzten leichter machen, individuelle Therapiestrategien für verschiedene COPD-Patienten parat zu haben. Ein gesunder Lebensstil und die symptomatische Behandlung mit Bronchodilatatoren ist allen Formen gemein, weitere Maßnahmen ergeben sich aber erst nach Kenntnis der Ursache. OH