Chronischer Husten

Praxis-Depesche 3/2013

Zentrale Reflexe als therapeutischer Ansatz

Relativ oft persistiert chronischer Husten auch nach umfänglicher Diagnostik und Behandlung eventueller Ursachen. Die Lebensqualität wird dadurch erheblich eingeschränkt. Die pathophysiologische Erforschung des Hustenreflexes hat zu praktisch verwertbaren Erkenntnissen geführt.

Bei Patienten mit chronischem Husten ist die Sensibilität des Hustenreflexes gesteigert. Eine Überempfindlichkeit auf hustenauslösende Stimuli wie Capsaicin beruht auf peripheren und zentralen Mechanismen. Husten kann aber auch durch Reize getriggert werden, die normalerweise keinen Hus-ten auslösen; dafür sind vermutlich weitere zentrale Bahnen verantwortlich. Chronischer Husten ist in verschiedener Hinsicht mit anderen Störungen verwandt, die auf zentraler Sensibilisierung beruhen, wie z. B. mit neuropathischen Schmerzen.

Der Neuromodulator Gabapentin (auch ein Antiepileptikum) wirkt bei neuropathischen Schmerzen mit zentraler Beteiligung. In Fallserien besserte die Substanz auch chronischen Husten. Diese Wirkung wurde nun in einer plazebokontrollierten Doppelblindstudie überprüft. Beteiligt waren 62 Patienten einer australischen Klinikambulanz. In der Verumgruppe wurden, je nach Verträglichkeit, bis zu 1800 mg/d Gabapentin verabreicht bei einer Studiendauer von zehn Wochen.

Unter Gabapentin verbesserte sich die Lebensqualität der Patienten signifikant. Unter Verum traten in 31% Nebenwirkungen auf (vor allem Übelkeit und Schwäche), unter Plazebo in 10%.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x