Brasilianische Wissenschaftler werteten 19 prospektive Studien mit Daten von mehr als 18 000 sexuell aktiven Frauen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren aus. 17 Publikationen bescheinigten dem zervikal-vaginalen Selbstabstrich eine hohe Akzeptanz bei den Frauen. Als wesentliche Vorteile gegenüber dem konventionellen Screening wurden die einfache und schnelle Durchführbarkeit und die geringe Kostenbelastung genannt. Die Einstellung der Probandinnen gegenüber der Methode hing dabei stark davon ab, wie ausführlich die Handhabung zuvor erklärt worden war. Nur in zwei Studien wurde die häusliche Abstrichtechnik von den Probandinnen schlecht angenommen. Gründe für die Ablehnung waren eine unzureichende Anleitung, mangelnde anatomische Kenntnisse, die Sorge, bei der Abnahme etwas falsch zu machen, Angst vor Schmerzen und selten auch Zweifel an der Zuverlässigkeit.
Die zytologische Abstrich-Selbstabnahmetechnik könnte aus Sicht der Autoren vielen Frauen – beispielsweise aus bildungsfernen Schichten oder medizinisch unzureichend versorgten Regionen – Zugang zum Zervixkarzinom-Screening ermöglichen. Entscheidend für den Erfolg ist aber, dass die Teilnehmerinnen umfassend über die Abnahmetechnik und die Anatomie des weiblichen Genitaltrakts aufgeklärt werden. LO