Knochenmetastasen bei Prostatakrebs

Praxis-Depesche 7/2004

Zoledronsäure: weniger Komplikationen und Schmerzen

Bis zu drei Viertel aller Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom entwickeln Knochenmetastasen. Mit dem Bisphosponat Zoledronsäure kann das Risiko für metastasenbedingte Skelettkomplikationen signifikant reduziert werden.

Beim metastasierten Prostatakarzinom wurden bereits mehrere Bisphosphonate untersucht - meist mit fehlendem oder nur mäßigem Nutzen, konstatierte Manfred Wirth, Dresden. Ein relevanter Therapieerfolg wurde erst in einer randomisierten Studie an über 600 Prostatakrebs-Patienten beobachtet, die Zoledronsäure in Dosierungen von 4 oder 8 mg, alle drei Wochen als 15-minütige Infusion, oder Plazebo erhielten. Alle Patienten bekamen außerdem Vitamin D und Kalzium. Unter dem Bisphosphonat war die Skelett-Morbiditätsrate signifikant reduziert, und zwar von 1,47 pro Jahr unter Plazebo auf 0,77 pro Jahr bei Gabe von 4 mg Zoledronsäure. Der positive Effekt des Bisphosphonats galt für alle Einzelparameter: So war bei 33% der Plazebo-, aber nur bei 26% der Zoledronsäure-Patienten eine Knochenbestrahlung nötig. Rückenmarkskompressionen waren unter Zoledronsäure halb so häufig wie unter Plazebo (4% vs. 8%). Auch die Frakturrate sank von 25% im Plazeboarm auf 17%. Als wesentlich charakterisierte Wirth die Tatsache, dass das Bisphosphonat die Zeit bis zum Auftreten von Skelettkomplikationen um mehr als fünf Monate verlängerte: von 10,7 Monaten unter Plazebo auf 16,3 Monate unter Verum. Außerdem profitierten die Patienten in Form einer langfristigen signifikanten Schmerzreduktion von dem Bisphosphonat. Wirth plädierte deshalb dafür, vor Beginn einer Androgen-Deprivation die Knochendichte zu bestimmen und bei erniedrigtem Wert bzw. hoher Knochenabbaurate zusätzlich zu Kalzium plus Vitamin D Zoledronsäure in Erwägung zu ziehen. (KA)

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