Praxis-Depesche 21/2007

Zufüttern erhöht das HIV-Infektionsrisiko bei Säuglingen infizierter Mütter

Die Zahl der HIV-Infektionen nimmt weltweit zu. Im Jahr 2005 wurden weltweit über 800 000 Kinder neu mit HIV angesteckt. Ein wichtiger Infektionsweg ist das Stillen von Säuglingen durch HIV-positive Mütter. Wie stark beeinflussen das Stillen oder andere Arten der Säuglingsernährung das HIV-Infektionsrisiko?
Praxisfazit
Das HIV-Infektionsrisiko ist bei Kindern HIV-positiver Mütter geringer, wenn die Kinder ausschließlich gestillt werden. Dass Kinder ausschließlich gestillt werden, ist auch in Dritte-Welt-Ländern eine Seltenheit. Die WHO sollte ihre Ernäh­rungsrichtlinien für HIV-positive Mütter dahingehend ändern, dass die Mütter versuchen sollten, nicht zuzufüttern. Nicht nur das HIV-Risiko der Säuglinge ist geringer, auch die Säuglingsmortalität verbessert sich.

Im Rahmen einer klinischen Studie in Südafrika wurde untersucht, ob Kinder, die ausschließlich gestillt werden, ein erhöhtes HIV-Ansteckungsrisiko haben. An der Studie nahmen 2722 schwangere Frauen teil, 1372 Frauen waren HIV-positiv. 1132 Kinder der HIV-positiven Frauen wurden ausschließlich gestillt, die restlichen Mütter fütterten zu.

Sechs Wochen nach der Geburt waren 14,1% der ausschließlich gestillten Kinder HIV-positiv, nach drei Monaten waren 19,5% infiziert. Das Infektionsrisiko hängt stark von den CD4-Werten im Blut der Mütter ab.

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