Praxis-Depesche 21/2007
Zufüttern erhöht das HIV-Infektionsrisiko bei Säuglingen infizierter Mütter
Die Zahl der HIV-Infektionen nimmt weltweit zu. Im Jahr 2005 wurden weltweit über 800 000 Kinder neu mit HIV angesteckt. Ein wichtiger Infektionsweg ist das Stillen von Säuglingen durch HIV-positive Mütter. Wie stark beeinflussen das Stillen oder andere Arten der Säuglingsernährung das HIV-Infektionsrisiko?
Praxisfazit
Das HIV-Infektionsrisiko ist bei Kindern HIV-positiver Mütter geringer, wenn die Kinder ausschließlich gestillt werden. Dass Kinder ausschließlich gestillt werden, ist auch in Dritte-Welt-Ländern eine Seltenheit. Die WHO sollte ihre Ernährungsrichtlinien für HIV-positive Mütter dahingehend ändern, dass die Mütter versuchen sollten, nicht zuzufüttern. Nicht nur das HIV-Risiko der Säuglinge ist geringer, auch die Säuglingsmortalität verbessert sich.