Gehirninsulin

Praxis-Depesche 6/2020

Zusammenhang zwischen Insulinsensitivität des Gehirns und Adipositas

Beeinflusst die Insulinreaktivität des Gehirns den langfristigen Gewichtsverlauf und die Körperfettverteilung?
Erste Studien an Tieren identifizierten eine entscheidende Rolle von Gehirninsulin bei der Regulierung der Nahrungsaufnahme. Bemerkenswerterweise reagiert aber nicht jedes Gehirn gleichermaßen auf Insulin. Adipositas ist ein solcher Faktor für eine Insulinresistenz des Gehirns.
Um zu testen, ob die Insulinsensitivität des Gehirns den langfristigen Gewichtsverlauf beeinflusst und zur Entwicklung einer gesunden gegenüber einer ungesunden Körperfettverteilung beiträgt, wurden zwei Datensätze mit verfügbarer Ganzkörper-MR-Bildgebung analysiert. Die erste umfasst Langzeit-Follow-up- Daten von 15 Teilnehmern, bei denen die Insulinsensitivität des Gehirns durch Magnet-Enzephalographie bestimmt wurde, bevor sie in ein Lifestyle-Interventionsprogramm eintraten. Die zweite war eine Querschnittskohorte von 112 Teilnehmern mit präziser funktioneller MR-Bildgebung der hypothalamischen Insulinwirkung. Es wurde gezeigt, dass eine hohe Insulinsensitivität des Gehirns mit einem Gewichtsverlust während einer Lebensstilintervention zusammenhängt und mit einer günstigen Körperfettverteilung verbunden ist. DM
Quelle: Kullmann S et al.: Brain insulin sensitivity is linked to adiposity and body fat distribution. Nat Commun 2020; 11(1): 1841. doi: 10.1038/s41467-020-15686-y.

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