Herz und Gefäße schützen

Praxis-Depesche 10/2022

Zusatztherapie mit Coenzym Q10 lohnt sich

Die Idee, Coenzym Q10 (CoQ10) zur Kardioprotektion zu nutzen, fußt auf der Tatsache, dass oxidativer Stress und mitochondriale Dysfunktion als Hauptprozesse in der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen (KVE) eng miteinander verwoben sind. CoQ10 wirkt beiden Prozessen entgegen. Eine CoQ10-Supplementation kann sich daher bei zahlreichen KV-Indikationen vorteilhaft auswirken.
Die Hauptfunktion von Coenzym Q10 (CoQ10) ist die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) in den Mitochondrien. Die höchste Konzentration an CoQ10 findet sich im Herzmuskel. Dort hält es die Herzfunktion auf Trab und schützt als starkes Antioxidans das Gewebe vor freien Radikalen. Allerdings nimmt die CoQ10-Konzentration im Laufe des Lebens ab und die protektive Wirkung lässt nach. Ausgleich schafft eine CoQ10-Supplementation, die auch langfristig als sicher und gut verträglich gilt.
Positive Wirkungen der Supplementation bzw. eines ausgeglichenen CoQ10-Spiegels (3 bis 5 ng/ml) im Überblick:
• günstige Wirkung bei Herzinsuffizienz (mehr dazu im Beitrag unten)
• Ausgleich vor kardialer OP (Angioplastie, Bypass) begünstigt OP-Verlauf, Outcome und Krankenhausaufenthaltsdauer
• wirkt möglicherweise gegen Statin-induzierte Myopathien und besitzt starke antiatherogene Effekte
• fängt viele wichtige freie Radikale ab und schützt dadurch vor endothelialer Dysfunktion
• mindert die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine (u. a. TNF-a, IL-6)
• senkt erhöhten systolischen Blutdruck, ohne zu Hypotonie zu führen
• bessert das metabolische Profil und vermutlich auch den Blutzuckerspiegel OB
Quelle: Rabanl-Ruiz Y et al.: The use of coenzyme Q10 in cardiovascular diseases Antioxidants (Basel) 2021; 10(5): 755

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