Praxis-Depesche 20/2006

Zwei Todesfälle durch Windpocken

Windpocken gelten meist als eher harmlose Kinderkrankheit. Dass sie aber auch Erwachsene betreffen und schwer verlaufen können, zeigen zwei Fälle aus Deutschland.

Eine 53-jährige Frau klagte über akute Bauchschmerzen, die zur stationären Aufnahme führten. Auffällig waren Panzytopenie und LDH-Erhöhung. Am zweiten Tag breitete sich ein Exanthem über den gesamten Körper aus, mit Flecken, Blasen und Krusten. Es kam zu Schock und Multiorganversagen. Trotz aller Bemü hungen (u. a. Aciclovir) starb die Frau am dritten Tag. Die Fremdanamnese ergab, dass sie eine Woche zuvor Kontakt zu Kindern mit Windpocken hatte.

Der zweite Fall betraf einen 50-jährigen Mann, der zunächst ebenfalls über Bauchschmerzen geklagt hatte. Am nächsten Tag traten Effloreszenzen am ganzen Körper auf; der Zustand des Patienten verschlechterte sich am dritten Tag, mit starken Schwellungen im Kopfbereich sowie drohendem Nieren- und Leberversagen. Er erhielt Aciclovir, Ceftriaxon und Levofloxacin, wurde hämodialysiert und mit Protein C behandelt. Trotzdem verstarb er an Kreislaufversagen. Hinweise auf eine Vorerkrankung gab es nicht.

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