Eine 63-jährige Patientin, die wegen Asthma u. a. auch Steroide einnahm, wurde wegen Dyspnoe, pleuritischen Brustschmerzen und unstillbaren Hustenattacken stationär aufgenommen. Das initiale Röntgenbild zeigte eine apikale Pleuraverdickung und ein verkalktes Granulom sowie eine Atelektase des linken Unterlappens. Am zweiten Tag berichtete die Patientin über ein plötzliches starkes "Ploppen" in der linken Thoraxhälfte und eine ständige Zunahme der pleutitischen Schmerzen. Jetzt war auch eine Ausbuchtung der linken Thoraxwand zu sehen. Das Röntgenbild zeigte nun eine charakteristische Kolonschleife in der linken Thoraxhälfte. Die Verdachtsdiagnose linksseitige Zwerchfellruptur bestätigte sich bei der Operation.
Seltene Asthma-Komplikation
Praxis-Depesche 7/2001
Zwerchfellruptur durch Hustenanfall
75% aller Zwerchfellrupturen ereignen sich nach einer US-Statistik bei Autounfällen, die restlichen 25% durch direkte Gewalteinwirkung wie Messerstiche und Schussverletzungen. Eine Rarität stellt der hier berichtete Fall dar.
Quelle: Kallay, N: Massive left diaphragmatic separation and rupture due to coeghing during an asthma exacerbation, Zeitschrift: SOUTHERN MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 93 (2000), Seiten: 729-731