Erythroblastopenie bei Anämie- Therapie

Praxis-Depesche 15/2003

Zwischen Epoetin alfa und beta unterscheiden

Epoetine werden zur Korrektur der Blutarmut bei renaler und tumorbedingter Anämie eingesetzt. Fälle von Erythroblastopenie haben für Verunsicherung gesorgt, beschränken sich aber fast ausschließlich auf Epoetin alfa.

Erythroblastopenie (Pure Red Cell Aplasia, PRCA) bezeichnet eine gestörte Blutbildung und das fast vollständige Fehlen von Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen bei ansonsten normalem Knochenmark. Nach einem initialen Ansprechen auf die Behandlung entwickeln die Patienten eine schwere Anämie. Um den Hämoglobinwert wieder anzuheben, benötigen sie Bluttransfusionen oder sogar eine Nierentransplantation. Seit etwa fünf Jahren treten bei Patienten mit Niereninsuffizienz in Zusammenhang mit Epoetin alfa gehäuft Fälle von PRCA auf. Auslöser waren neutralisierende Antikörper gegen Erythropoeitin. Experten vertreten die Auffassung, dass es sich hier um ein spezielles Problem von Epoetin alfa handelt. Epoetin alfa und Epoetin beta unterscheiden sich in der Struktur und vor allem in der Stabilität. Die bis Ende Oktober letzten Jahres gemeldeten 106 Fälle von bestätigter PRCA waren unter Epoetin alfa aufgetreten. Nach bisherigem Wissensstand ist bei Epoetin alfa ca. 15-mal häufiger mit PRCA zu rechnen als bei Epoetin beta. Eine kürzlich durchgeführte Überprüfung der Daten zu Epoetin beta hat Sicherheit und Wirksamkeit bestätigt. Somit kann Epoetin beta auch nach Einschätzung europäischer Behörden weiterhin subkutan und intravenös appliziert werden. (MB)

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