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Praxis-Depesche

Neue DiGA unterstützt Männer beim Blasentraining

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) können eine wertvolle Ergänzung zu konventionellen Behandlungsoptionen darstellen. Nach der bereits vielfach erfolgreich eingesetzten App Kranus Edera zur Behandlung von Erektionsstörungen hat der Hersteller mit Kranus Lutera nun eine zweite gelistete DiGA auf den Markt gebracht, um die Therapie von Männern mit Störungen des unteren Harntrakts (lower urinary tract symptoms, LUTS) zu unterstützen. Die Anwendung schließt damit eine wichtige Versorgungslücke. 

Zur Behandlung von LUTS stehen zwar verschiedene medikamentöse Optionen zur Verfügung, die ihre Wirkung allerdings nur dann entfalten können, wenn der Patient die nötige Adhärenz zeigt, erinnerte Prof. Christian Gratzke, Freiburg, im Rahmen einer Veranstaltung von Kranus Health. Eine weitere essenzielle Voraussetzung für den Erfolg der medikamentösen Therapie sei die konsequente Umsetzung der nötigen Lebensstilmaßnahmen. 

Hierfür bietet die DiGA Kranus Lutera dem Patienten die nötige Unterstützung, erklärte Dr. Sandra Schönburg, Halle/Saale. Die App leitet den Anwender durch ein Blasentraining, das die Blasenkapazität verbessern und die Blasenfunktion wiederherstellen soll. Zur Bewältigung von akutem Harndrang hält die App kleine Sofortübungen parat. Außerdem sind verschiedene mentale Übungen und ein angeleitetes Beckenbodentraining enthalten. Seine Fortschritte kann der Anwender in einem Miktionstagebuch festhalten. Im Gegensatz zu unkontrollierten Gesundheitsapps ist Kranus Lutera als gelistete DiGA ein von der BfArM geprüftes Medizinprodukt mit nachgewiesener Sicherheit, so die Expertin weiter.

Die Daten hierfür lieferte die prospektive, einfach verblindete Studie BEST. Darin erhielten 237 Männer mit LUTS 1:1 randomisiert entweder nur die übliche medizinische Versorgung oder sie erhielten zusätzlich Zugang zu der DiGA. Alle Teilnehmer waren über 18 Jahre alt und hatten eine diagnostizierte benigne Prostatahyperplasie (BPH, n = 40) oder eine überaktive Blase (OAB, n = 32). Primärer Studienendpunkt war die Veränderung der Symptomlast, bemessen mittels International Prostate Symptom Score (IPSS). Als sekundäre Endpunkte wurden das Overactive Bladder Questionnaire short form 1 und 2 (OAB-q-SF 1 und 2) herangezogen. 

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