Folge einer Intubation

Praxis-Depesche 4/2001

Bedrohliche Trachealstenose - spät erkannt

Wochenlang wurde ein junger Engländer erfolglos gegen Asthma bronchiale behandelt. Dann erst wurde die eigentliche Ursache der Atemnot entdeckt.

Der 16-Jährige litt seit längerem an bekanntem Asthma bronchiale. Nach einem Verkehrsunfall mit Schädel-Hirn-Trauma war er über 84 Stunden beatmet worden. Ungefähr fünf Wochen später, nach seiner Verlegung in eine neurologische Reha-Abteilung, kam es zu Atemnot und Stridor. Trotz medikamentöser Therapie verschlechterte sich sein Zustand ständig. Nach zwei Wochen wurde er in eine akutmedizinische Abteilung verlegt. Nach weiteren 24 Stunden war er wegen respiratorischer Insuffizienz und Hyperkapnie beatmungspflichtig. Bei der Intubation fiel ein Hindernis 2 cm unterhalb der Stimmritze auf. Normale Tuben konnten nicht eingeführt werden. Erst mit einem Kindertubus (Innendurchmesser 4,5 mm) und sanfter Gewalt gelang es, die Engstelle zu überwinden. Die Atemnot des Patienten wurde nun auf eine narbige Trachealstenose nach vorangegangener Beatmung zurückgeführt. Unter Vollnarkose wurde die Engstelle erfolgreich aufgedehnt.

Quelle: Spittle, N: Tracheal stenosis after intubation, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 321 (2000), Seiten: 1000-1002

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