Nichtkardiale Operationen
Praxis-Depesche 17/2007
Bereits ein leicht abweichender Hämatokrit erhöht die Mortalität bei älteren Männern
Bei älteren Menschen ist das Risiko abnormer Hämatokritwerte und das kardiovaskulärer Komplikationen bei nichtkardialen Eingriffen hoch. Bislang wurde noch kaum ermittelt, welche Auswirkungen Anämie oder Polyzythämie auf den postoperativen Verlauf haben.
Praxisfazit
In der Theorie könnte man erwarten, dass Interventionen zur Korrektur der Anämie, die den kardialen Stress verhindern sollen, Leben retten. Erwartung und Realität stimmen aber oft nicht überein. Keine solche Maßnahme – Bluttransfusion, erythropoetische Substanz, Eisensubstitution – ist ohne Risiko; außerhalb von Studien sollten sie nicht eingesetzt werden. Bei Anämie bei Niereninsuffizienz und Krebs hat man bereits erythropoetische Substanzen in aggressiver Weise verwendet und trotz bester Absicht vielleicht mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Ärzte, die Patienten präoperativ betreuen, sollten nicht nach „ut aliquid fiat“ verfahren.