Die untersuchte Kohorte bestand aus 79 geriatrischen Patienten mit chronischer Schizophrenie. Die Kernsymptome wurden auf einer UPDRS-Skala bewertet. Als klinisch signifikant wurde das Vorliegen zweier Parkinson-Symptome definiert. Neben demographischen Daten wurden die kognitiven Funktionen, Plus- und Minus-Symptomatik, Erkrankungsalter und Medikamenten-Einnahme erhoben. Bei einer Prävalenz von 19% waren Ältere und länger Erkrankte häufiger von Parkinson-Symptomen betroffen, Frauen (12/43) häufiger als Männer (3/36). Als einziger unabhängiger Prädiktor für einen Parkinsonismus erwies sich das Lebensalter. Unabhängig vom Lebensalter korrelierte die Bradykinesie signifikant mit den MMST-Werten, der Wortflüssigkeit und den Ergebnissen des Naming-Tests. Tremor, Rigor sowie Art und Dosis der Medikation standen in keinem Bezug zu den kognitiven Funktionen. Bradykinesie und Rigor zeigten ferner eine signifikante Korrelation mit den Minus-Symptomen, während kein Parkinson-Symptom mit der Plus-Symptomatik korrelierte.
Parkinsonismus bei chronischer Schizophrenie
Praxis-Depesche 23/2000
Bradykinesie und kognitive Beeinträchtigung
Patienten mit chronischer Schizophrenie tragen ein erhöhtes Risiko für Parkinson-Symptome (Parkinsonismus). Wie hoch ist deren Prävalenz, besteht ein Zusammenhang mit kognitiven Beeinträchtigungen?
Quelle: Byne, W: Prevalence and correlates of parkinsonism in an institutionalied population of geriatric patients with chronic schizophrenia, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF GERIATRIC PSYCHIATRY, Ausgabe 15 (2000), Seiten: 7-13