Perkutane Koronar-Intervention

Praxis-Depesche 11/2016

Ein Score wird noch besser

Es gibt verschiedene Methoden zur Abschätzung der Prognose nach einer perkutanen Koronar-Intervention. Jede von ihnen hat ihre Stärken und Schwächen – so auch der SYNTAX-Score.

Japanische Kardiologen charakterisierten den SYNTAX-Score (Synergy Between PCI With Taxus and Cardiac Surgery) als ein Werkzeug zur Bestimmung der Komplexität einer koronaren Läsion, die zur Abschätzung der kurz- und langfristigen Risiken nach PCI eingesetzt wird. Er drückt aber nur die koronare Situation des Patienten aus. Die Eignung zur Prognosestellung ist aber geringer als die anderer Scoring-Systeme, einschließlich der klinischen Charakteristika des Patienten. Diese Alternativen verwenden aber zahlreiche klinische Variablen und sind ziemlich kompliziert. Die Autoren schlugen deshalb vor, den Knöchel-Brachialis-Index (ABI), der etwas über das Ausmaß der systemischen Arteriosklerose aussagt, mit dem SYNTAX-Score zu kombinieren (ABI-SYNTAX-Score).
Diese Variante wurde für 1197 Patienten einer prospektiven Kohortenstudie errechnet, die ältere Patienten einschloss, die einer PCI unterzogen wurden. Ernste kardiovaskuläre Ereignisse (einschließlich Gesamtmortalität) waren bei den Patienten mit hohem Score signifikant häufiger als in den beiden anderen Gruppen (niedriger Score: 4,6%, mittlerer Score: 7,0%, hoher Score: 13,9%). Nach der multivariaten Regressionsanalyse sagte der ABI-SYNTAX-Score ernste Ereignisse unabhängig voraus (HR 1,25).
Der ABI-SYNTAX-Score erwies sich als kein unabhängiger Prädiktor von notwendigen Revaskularisationen an der ursprünglichen Stenose, erschien sonst aber dem SYNTAX-Score überlegen. Ein Vergleich mit dem SYNTAX-II-Score, der in vielen Studien validiert worden war, wäre wünschenswert gewesen, war in dieser Studie aber nicht möglich. WE

Quelle:

Ueki Y et al.: Predictive value of combining the ankle-brachial index and SYNTAX score for the prediction of outcome after percutaneous coronary intervention (from the SHINANO registry). Am J Cardiol 2016; 117: 179-85

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