Assoziation von Rosacea mit kardiovaskulären Erkrankungen

Praxis-Depesche 11/2016

Eine landesweite Erhebung in Taiwan festigt den Verdacht

Rosacea ist eine chronische, entzündliche Hautkrankheit mit persistierendem Mittelgesichtserythem, sichtbaren Blutgefäßen und wird häufig von Papeln und Pusteln begleitet. Die genaue Pathophysiologie harrt der Aufklärung.

Erste Hinweise deuteten ein erhöhtes Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen (cardiovascular disease = CVD) bei Rosacea-Patienten an. In dieser landesweiten Bevölkerungs-basierten Fall- Kontroll-Studie in Taiwan sollte die Assoziation von Rosacea mit CVD-Risikofaktoren und verschiedenen CVD eruiert werden. Aus der Datenbank der nationalen Krankenversicherung wurden über 33 000 Rosacea-Patienten identifiziert und mit gleichverteilten Kontrollen verglichen.
Der Vergleich ergab signifikante Assoziationen der Rosacea mit Dyslipidämie mit einer Odds ratio (OR) von 1,41, KHK (OR 1,35) und Hypertonie (OR 1,17). Selbst nach Adjustierung für die Faktoren Hypertension, Diabetes mellitus und Dyslipidämie blieb der Zusammenhang mit der KHK erhalten, ein Hinweis auf eine von den Risikofaktoren unabhängige Konkordanz. Nicht ganz überraschend nahm die Stärke der Assoziationen bei steigendem Alter zu, schließlich treten auch CVD-Risikofaktoren verstärkt in höherem Alter auf.
Die gefundenen OR sollten nicht unterschätzt werden. Bei der Häufigkeit der betrachteten Erkrankungen wirken sich auch vielleicht gering anmutende relative Risikozunahmen deutlich auf die absolute Zahl der Betroffenen aus. VW

Quelle:

Hua Tuan-Chun et al.: Cardiovascular comorbidities in patients with rosacea. J Am Acad Dermatol 2015;

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