Metastasiertes Mammakarzinom

Praxis-Depesche 15/2002

Epirubicin plus HER2-Antikörper: wirksam und kardial gut verträglich

Unter der Kombination des HER2-Antikörpers Trastuzumab mit Epirubicin kommt es offenbar zu keiner erhöhten, dosislimitierenden Kardiotoxizität; die Wirksamkeit ist vielversprechend.

In einer Phase-II-Studie verglich man die Wirksamkeit und die Inzidenzen kardiotoxischer Ereignisse bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs, die mit Trastuzumab plus Epirubicin/Cyclophosphamid behandelt wurden. Jeweils 25 HER2-positive Patientinnen erhielten aufsteigende Dosen von EC (60/600 bzw. 90/600 mg/m2) plus Trastuzumab. In einem Kontrollarm erhielten HER2-negative Patientinnen EC (90/600 mg/m2) allein. Als dosislimitierende Kardiotoxizität waren eine gegenüber dem Basiswert um mehr als 10% sinkende LVEF oder klinische Zeichen einer Herzinsuffizienz, schwere Arrhythmie, akute KHK oder akuter Herzinfarkt definiert. Die Gesamtansprechrate in den Trastuzumab-Gruppen betrug beim derzeitigen Stand der Studie 62% mit der niedrigeren und 71% mit der höheren Epirubicin-Dosis. Es kamen einige Fälle kardialer Störungen vor; sie erfüllten aber nicht die vorgegebenen Kriterien. Die LVEF fiel im Mittel um nicht mehr als 4 bzw. 6%. Nur eine bzw. zwei Frauen zeigten eine symptomatische Herzinsuffizienz, dies jedoch mehrere Monate nach Abschluss der Kombinationstherapie. Angesichts dieser Ergebnisse erscheint die Kombination von Trastuzumab mit Epirubicin als eine lohnende Option. Die laufende Studie soll daher weiter ausgebaut werden. (EJW)

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